konzepte

Konzepte sind die DNA von Ideen …


Fotomontage mit Farbflächen in grün, türkis, aubergine und schwarz, in die ein Morse-Code (Punkte, Striche und Lücken) eingebunden ist
Das Leben ist zu kurz für Irgendwann

Obscura (bestehend aus 4 quadratischen Bildern)

Inspiriert von der ,Camera Obscura‘ ähneln die Bildmotive Projektionen, die sich ergeben können, wenn Lichtreflexionen der Außenwelt durch ein kleines Loch in einen geschlossenen und dunklen Raum eindringen.

Ergänzt werden die ,Bildprojektionen‘ um kleine Silbengedichte, die an das japanische Haiku erinnern. Am Haiku reizt mich seine inhaltliche Offenheit, die keine eigenen Deutungen oder Reflexionen wiedergibt sondern das dem/der Lesenden überlässt.


Aussichten sind nicht nur eine Frage der Perspektive sondern auch der Wahrnehmung.

Bildmontage in Schwarz-Weiß: Eine Treppe, die hinab führt und im Hintergrund ein Sternenhimmel
Bildmontage in Schwarz-Weiß: Eine Betonmauer mit einer runden Öffnung mit Blick auf eine Insel im Wasser.

Je schöner ein Entwurf ist, um so weniger hat er Aussicht, ins Dasein gerufen zu werden. Hierin sind die Geschöpfe der Phantasie denselben Gesetzen unterworfen wie die wirklichen. Das Vollkommene sträubt sich gegen das Werden.

Hippolyte Adolphe Taine, französischer Philosoph, Historiker und Kritiker

Liberté, Egalité, Fraternité*, Freiheit, Gleichheit, Brüder- u. *Schwesterlichkeit

Was macht europäische Identität aus? Auf welche gemeinsamen Wurzeln können wir uns beziehen, um unsere Zukunft vereint gestalten zu können?

Delacroix: Die Freiheit führt das Volk, aufgelöst in schwarz-weißer Pixelstruktur mit wenigen farbigen Pixeln, als Triptychon konzipiert

Als Vorlage für das aus drei Tafeln bestehende Triptychon diente das von dem Maler Eugène Delacroix geschaffene Werk „Die Freiheit führt das Volk“. Das Motiv wurde stark verfremdet, indem es in schwarz-grau-weißen Pixeln aufgelöst und mit stark stilisierten farbigen Flagen von 47 europäischen Ländern versehen wurde.


„Weg gesperrt, Gefoltert, Ermordet“ (bestehend aus 6 Bildtafeln)
macht deutlich, was Menschen anderen Menschen antun…

Als Ausgangsmaterial für die Bilder dienten mir Fotografien, die ich vor einigen Jahren in der „Steinwache“ machte, einem ehemaligen Dortmunder Gestapo-Gefängnis, das seit den 1990er Jahren eine Mahnstätte ist. In einem weiteren Prozess wurden die Fotografien von mir grafisch bearbeitet und verfremdet, da es mir nicht um eine dokumentarische Wiedergabe der grauenvollen Schauplätze geht, an denen sich zwischen 1933 und 1945 Unsägliches abspielte. Es geht mir vielmehr darum, die Emotionen herauszuarbeiten, die sich bei mir beim Anblick der Räume einstellten.

Meine Bildserie bezieht sich nicht nur auf den Nationalsozialismus sondern ist universell zu verstehen, was Menschen anderen Menschen nicht nur gestern angetan haben, sondern heute antun und Morgen antun werden…


Ausstellungsbeitrag ,Spurensuche‚ von Babette Sponheuer und Felix Freier in der Ausstellung ‚Organismus Bunker‘ im Kunstbunker des bochumerkünstlerbundes in Bochum 2022

Gemeinsames Konzept mit Felix Freier für den Kunstbunker in Bochum, Abdrücke und Fotografien von Händen, die in den Ausstellungsräumen des Bunkers als Bildtafeln auf dem Mauerwerk angebracht sind.

Der 1941 fertiggestellte Bunker hat bis zum Ende des 2. Weltkrieges bis zu 3.200 Menschen Schutz und Sicherheit geboten. In der Gefahr des Krieges mussten sich die Menschen bei Angriffen zur Orientierung mit ihren Händen angstvoll an den Wänden entlangtasten. Geblieben sind Bilderinnerungen und latente Abdrücke der Hände auf den Wänden, die, wären sie noch sichtbar, dramatische Geschichten erzählen könnten.

Uns ging es bei ,Spurensuche‚ darum, diese fiktiven Relikte an verschiedenen Stellen des Bunkers mit Methoden der künstlerischen Gestaltung, die an Methoden der historischen Rekonstruktion anknüpfen, sichtbar zu machen. Es ist wie in Zeiten der analogen Fotografie, als das auf Film belichtete (und damit vorhandene), aber nicht sichtbare, latente Bild entwickelt und erst damit sichtbar gemacht wurde.

Babette Sponheuer zeigt in ihren 8 Bildern (zu sehen ist hier eine Auswahl von 4, linke Seite), wie jede Hand einen individuellen Abdruck, einem Fingerabdruck gleich, in der obersten Mauerschicht hinterlassen haben könnte.

Felix Freier konstruiert und erzeugt in 8 Bildern (gezeigt wird hier eine Auswahl von 4, rechte Seite) ein mögliches Déjà-vu für die Betrachter:innen, wie diese es wohl selbst erlebt hätten, wenn ihre eigenen Hände Halt an den rauhen Mauern der Bunkerwände gesucht hätten.